Initiative Stadtgrün

Das Ziel der Initiative «Stadtgrün» war es, die Stadt Zürich fit zu machen für die Herausforderungen des Klimawandels. Dieses Ziel wollten und wollen wir mittels Förderung von Grün- und Wasserflächen im überbauten Stadtgebiet erreichen. Ganz nebenbei erhält Zürich so die Chance, eine weltweite Führungsrolle in der Entwicklung zukunftstauglicher Konzepte und Technologien in der Gebäude- und Siedlungsplanung einzunehmen. Die Zutaten sind vorhanden: Hervorragende Bildungs- und Forschungsinstitute, viele kluge Köpfe sowohl in der Privatwirtschaft als auch in Behörden und genügend finanzielle Mittel.

Was will die Initiative Stadtgrün?

Durch die Integration vielfältiger Arten von Bepflanzungen wird das Stadtklima entscheidend verbessert – und damit auch die Wohnqualität der Bevölkerung. Das Potenzial ist enorm: Fassaden, versiegelte Asphaltflächen, Plätze und Parkanlagen warten nur auf vertikale und horizontale Begrünungen. Das Potenzial wird heute aber viel zu wenig genutzt, weil sowohl öffentliche wie auch private Bauherren kaum über das gesetzliche Minimum hinaus gehen. Hier setzt die Initiative an: Sie will Projekte ermöglichen, die sich am Potenzial orientieren, nicht an den limitierten, zahnlosen Gesetzen – ausschliesslich mittels positiver Anreize, ohne Zwang.

Doch nicht nur die Flächenwirkung von Begrünungen liegt im Fokus, sondern auch der Erkenntnisgewinn. Zukunfsweisende Ideen entstehen dann, wenn verschiedene Fachleute aus Wirtschaft, Bildung und Behörden ihre Kompetenzen in Pilot- und Forschungsprojekten vereinen. Nur so kann es Fortschritt geben, der weit über die Stadtgrenzen Zürichs hinaus wirken und Zürich zu einem Zentrum moderner Stadtentwicklung machen wird.

Freude herrscht: Der Vorstand des Vereins Stadtgrün feiert zusammen mit dem Co-Präsidium des Initiativkomitees die Einreichung der Unterschriften.

Das Initiativkomitee (von links nach rechts):

Ernst Tschannen, Manuel Alberati, Selina Studer, Beni Schwarzenbach, Thomas Nöthiger, Stefan Günther, Nadja Bleuler, Zoe Stadler, Heinz Tschabold

Konkrete Forderungen im Initiativtext

Die Initiative begnügt sich nicht mit einer allgemeinen Anregung, die von der Politik eher zufällig mal mehr und mal weniger beachtet wird. Sie beinhaltet daher auch einen Vorschlag, wie die Forderungen effektiv umgesetzt werden können. Zum einen braucht es ausreichende Mittel, zum anderen muss ein institutioneller Rahmen geschaffen werden, welcher es ermöglicht, diese Mittel unter Einbezug aller wichtigen Akteure sinnvoll zu verwenden. Die Initiative enthält daher drei Elemente:

  1. Anpassung der Gemeindeordnung (Auftrag für mehr Stadtbegrünung)
  2. Mittel reservieren
  3. Kompetenzzentrum schaffen und mit Fachpersonen bestücken, um die Ziele umzusetzen. Der Gemeinderat übt die Aufsicht aus, formuliert das Stiftungsreglement und wählt den Stiftungsrat.

Flyer Abstimmung Stadtgrün final.pdf (Adobe Acrobat Dokument 12.9 MB): Download

Abstimmung vom 3. September 2023

Unser Engagement hat sich gelohnt: CHF 130 Mio. wurden für Begrünungsmassnahmen bewilligt!

Ein langer und harter Weg liegt hinter uns. Die Initiative Stadtgrün hat einen Stein ins Rollen gebracht, der nun hoffentlich ordentlich an Schwung gewinnt. Die Initiative wurde zwar abgelehnt, der Gegenvorschlag des Stadtrates hat aber die wichtigsten Forderungen übernommen und ist mit über 68% Ja-Stimmen angenommen worden. Mit den CHF 130 Mio., die von der Stimmbevölkerung gutgeheissen wurden, kann in Zürich einiges bewegt werden.

Neue Prioritäten bei öffentlichen Bauprojekten

Das Thema Hitzeminderung ist, nicht zuletzt dank der Initiative Stadtgrün, in der breiten Öffentlichkeit angekommen. Wir konnten ein riesiges Medienecho auslösen. Ausserdem wird das Tiefbauamt unter stärkerer Beobachtung stehen und die Prioritäten in der Gestaltung des öffentlichen Raums verschieben müssen: Weg von der Minimierung des Unterhaltes hin zu den Bedürfnissen der Bevölkerung. Darauf, diesen Paradigmawechsel initiiert zu haben, dürfen wir stolz sein.

Ein besonderer Dank geht an WeCollect, Campax und Grassrooted. Diese Organisationen haben uns bei der Unterschriftensammlung tatkräftig unterstützt.